Stukenbrock/Bielefeld/Schloß Neuhaus. Im Rahmen einer gemeinsamen Bildungspartnerschaft mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., dem Haus Neuland und der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne haben 41 Schüler und Schülerinnen des Berufskollegs Schloß Neuhaus an einem zweitägigen Projekt zum Thema „Mediengestützte Erinnerungsarbeit“ teilgenommen. Ziel war es, sich mit dem Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg auseinanderzusetzen und das erarbeitete Wissen mithilfe moderner Medien kreativ aufzubereiten.
Zum Einstieg in das Thema bekam die Gruppe am ersten Tag eine Führung durch die Gedenkstätte sowie über den nahegelegenen Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter. Dort erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Geschichte des Lagers, das während des Zweiten Weltkriegs als Gefangenenlager für zumeist sowjetische Soldaten diente. Anschließend arbeiteten die Schüler und Schülerinnen mit historischen Exponaten und Zeitzeugenberichten, die die Gedenkstätte zur Verfügung stellte.
In Kleingruppen entwickelten die Teilnehmenden eigene Podcasts und Kurzfilme zu selbstgewählte Themenschwerpunkten. Von der Recherche über die Erstellung von Drehbüchern und Skripten bis hin zu Aufnahme und Schnitt wurden alle Schritte von den Schülern und Schülerinnen selbst gestaltet. Begleitet wurden sie dabei von drei Teamern von Haus Neuland, sowie von Dorian Klinner aus der Gedenkstätte und Volksbund-Bildungsreferentin Lena Wiele. Am zweiten Projekttag wurden die Medienprodukte im Haus Neuland fertiggestellt und in der Großgruppe präsentiert.
Die intensive Auseinandersetzung mit einem oft wenig beachteten Kapitel der Geschichte förderte nicht nur das historische Bewusstsein, sondern auch Medienkompetenz, Teamarbeit und Kreativität. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie zeitgemäße Bildungsarbeit Erinnerungskultur lebendig halten kann.
Die jungen Erwachsenen zeigten sich beeindruckt von ihren Erfahrungen der zwei Projekttage: „Uns ist deutlich geworden, wie grausam die NS-Zeit war. Das darf sich niemals wiederholen. Deshalb sollten solche Projekte wie unseres weiterhin ermöglicht werden.“ Das Projekt fand in diesem Jahr bereits zum siebten Mal statt und ist fester Bestandteil der Bildungspartnerschaft.